Compenius-Gedenk-Orgel

huefken-kroppensted-ompeniusorgel

Compenius-Gedenk-Orgel in Kroppenstedt

Ort:Kroppenstedt
Erbauer:Gehäuse 1611 von Esaias Compenius d. Ä./ Orgelbau Reinhard Hüfken
Baujahr:2014
System:Mechanische Schleiflade
Balgsystem:2 Mehrfaltenmagazinbälge unter dem Emporenboden per Hand zu bedienen 
Winddruck:60mm Ws
Stimmtonhöhe:a' 465Hz bei 15°C
Stimmungsart:Mitteltönig
Tonumfang:C,D,E - a''DISPOSITION

Neubau der Compenius-Gedenk-orgel

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Im Rahmen der Reparatur der Reubke-Orgel in Kroppenstedt stellte sich heraus, dass in dieser Orgel 4 fast vollständige Register aus der Vorgängerorgel von Compenius vorhanden waren. Das von Reubke in eine flächige Prospektfront eingefügte Rückpositiv war nur noch in der Ansicht vorhanden, aber ohne Werk dahinter.Eine besondere Herausforderung bestand in dem Wunsch, die Compenius-Pfeifen als separaten Klangkörper mit einer entsprechenden historischen Stimmung nutzbar zu machen. Dabei sollte aber diese Einheit hinter dem originalen Prospekt verbleiben. Platz für eine separate Windlade hinter dem Rückpositiv-Prospekt war vorhanden.

Allerdings fehlte sowohl der Platz für einen separaten Spieltisch auf der Empore als auch der Platz für eine zweite Windanlage, da ja der Winddruck für die alten Pfeifen ein ganz anderer sein musste als für die Reubke-Orgel mit … mmWS.Weiterhin sollte die Ansicht der Empore nicht gestört werden.Als Lösung wurde ein separater Spieltisch unter dem Rückpositiv mit direkter Anspielung der Ventile über hölzerne Abstrakten gewählt bzw. über eiserne Registerzugstangen. Die Abstrakten laufen geschützt in einem Glaskasten, so dass der Orgelspieler direkten Blickkontakt zum Altar und zur Gemeinde hat.  

Entsprechend der Compenius-Orgel im dänischen Frederiksborger Schloss erhielt die Gedenk-Orgel eine Balganlage, die über zwei Schöpfbälge per Hand gefüllt wird. Damit diese Balganlage so wenig wie möglich den Eindruck des Kirchraumes stört, wurden die Bälge unter der Empore angebracht.Die Reubke-Orgel benötigte die Prospektpfeifen von Compenius nicht. Diese standen bis 1917 als Zierde stumm im Prospekt der Orgel und mussten dann zu Kriegszwecken abgegeben werden. Seitdem waren die Prospektfelder mit Tuch abgehangen.

Um die Spielmöglichkeiten der Compenius-Gedenk-Orgel zu erweitern, wurde anhand der vorhandenen Prospektfelder und noch vorhandenen Prospektraster die Mensur der damaligen Compenius-Orgel ermittelt und entsprechende Pfeifen nachgebaut.So können neben (oder so ist dem Spieler mögliche, neben) den originalen Registern Grobgedect 8‘, Quintadena 8‘, Rohrflöten 4‘ und Gemshörnern 2‘ auch Principal 8‘ und 4‘ gespielt werden.oder  So ist dem Spieler möglich, neben den originalen Registern Grobgedect 8‘, Quintadena 8‘, Rohrflöten 4‘ und Gemshörnern 2‘ auch Principal 8‘ und 4‘ zum Klingen zu bringen.

Die Ansicht des Renaissancegehäuses spiegelt Compenius wieder und es ist erstaunlich, wie dieses kleine Orgelwerk die Kirche akustisch füllt und auf der anderen Seite fast „übersehen“ werden kann.